Aufzucht
Aufzucht

 

Das Rudel:
Bei uns leben vier Havaneserhündinnen,
Wicki und ihre Tochter, Momo, mit ihrer Tochter, Wickis Enkelchen Nuschi di Luna und Wildfang Zora, zwei riesigen Maine Coons, Vögel und Besucher/innen, mit kleinen und grossen Kindern. Sie alle bilden unser Rudel, in dem unsere Welpen aufwachsen. Und alle helfen auf ihre Art und Weise mit ...

 
 

Der Beginn einer Liebesgeschichte:
Die Geschichte jedes unserer Havaneser aber beginnt mit der sorgfältigen Auswahl eines passenden Rüden. Mit Pepsi (Ledieu) und Jabir`s Zombrero (beide SKG/FCI Stammbaum und angekört) von Frau Sarno haben wir verlässliche tolle Papas gefunden, die uns wunderschöne, liebe Havaneserwelpen schenkten. Darüber sind wir sehr glücklich. Im Jahr 2010 wurde Momo von Fortuna`s  Joy Hermés gedeckt, einem Rüden von Frau Parpan, der fünf spritzigen aufgestellten Havanesern ins Leben verhalf.  Flummi Flumello von Frau Grodtke von den Wuslon`s Havanesern hat uns im 2012 fünf wunderschöne schmusige Welpen geschenkt. Ein herzliches riesiges Dankeschön an die Besitzerinnen, die uns auch immer so liebevoll empfangen haben!!! Und wer dieses Jahr Momos Herz im Sturm erobert hat.... das ist noch ein Geheimnis.


Trächtigkeit:
Schon bald nach dem Deckakt spüren wir eine Veränderung der Weibchen. Sie beginnen noch anhänglicher zu werden und bekommen einen… besonderen Blick. Trotzdem gehen wir zum Ultraschall in der vierten Woche und … bis jetzt immer mit einigen Havanesern mehr zur Klinik hinaus;-). Jetzt werden die Beiden natürlich verwöhnt, was sie sonst ja nie werden… Denn, soviel weiss man heute, kann Stress schon jetzt Auswirkungen auf die Wachsenden haben. Umso mehr jetzt  die Zeit kommt, in der sich die Hormone umstellen und es den Weibchen ordentlich übel ist am Morgen. Sie verzichten dann gerne längere Zeit aufs Fressen, was natürlich Frauchen nicht freut, obwohl dies auch nicht schlimm ist. ABER nun beginnt Goldis Freudenzeit. Da die Havaneser mit allen Leckereien, Fleisch und Ei und und zum Fressen überredet werden wollen und das Meiste doch nach einem Happen verschmähen, geht es Goldi blendend! Sie wundert sich schon lange nicht mehr, dass Havaneser so schlecht fressen. Dann plötzlich von einem Tag auf den andern, wird wieder gefressen und alles aufgeholt, damit nach etwa 57 - 63 Tagen die Temperatur fällt und die Geburt ihren Anfang nehmen kann.

 

Die ersten Tage (vegetative Phase):
Unsere Hündinnen gebären in unserem Schlafzimmer in der Wurfkiste mit ihren beiden Lieblingsmenschen rundherum. Wenn Momo gebärt ist da auch noch Wicki, die für ihr „Kind“ sorgt und sie leckt. Beide Hündinnen erledigen die Geburt selbständig, reissen die Fruchthüllen auf, beissen die Nabelschnur ab und lecken ihre Kleinen. Sofort kriechen diese dann im Kreis herum, was sie sicher zu einer Zitze bringt. Mit dem Milchtritt regen sie den Milchfluss an. Immer wieder ein Wunder, wie sie diese angeboren Fähigkeiten mit sich bringen. Danach leben die Welpen und ihre Mütter ausschliesslich bei uns im Schlafzimmer. So sind sie immer in unserer direkten Nähe. Die ersten beiden Wochen bleibt uns die sorgsame Pflege des Muttertiers, das regelmässige tägliche Wägen und Kontrollieren der Welpen und die Telefone mit angespannten Menschen, die sich so sehr ein Welpchen wünschen und fast nicht mehr bis zum Anschauen warten mögen. Die Hündin verlässt in dieser Zeit nur ungern ihre Welpen und doch ist es wichtig, dass sie ein paar Schritte geht und frisst, wenn auch meist nur direkt bei den Kleinen. Zu dieser Zeit darf niemand von unserem tierischen Rudel ganz nah zu den Welpen, sogar Chicca muss versuchen, einen Blick um die Ecke zu werfen.

 


In der sogenannten Uebergangsphase (ca. 3. Woche) entwickeln sich die Sinne. Die Augen und Ohren öffnen sich allmählich, der Geruchssinn entwickelt sich langsam. Dies geht sachte, damit das Hirn nicht überreizt wird. Genauso geht die ganze Entwicklung jetzt langsam weiter. Nun ist es wichtig, dass der Welpe neben seinen Geschwistern auch die vertrauten Menschen entdeckt. Bei uns die Zeit in der auch Chicca mal näher an die Wurfkiste darf. Auch die Hündinnen begegnen sich und ihren Welpen gegenseitig. Die Welpen verlassen auch schon kurz die Wurfkiste und kehren wieder zurück oder werden von der Mutter zurückgebracht.

 


In der Prägungsphase, die etwa von der 4. bis zur 8. Woche dauert, geschieht vieles miteinander. Die Sinne entwickeln sich immer weiter. Die Welpen lernen ihre Umwelt kennen, lernen Verhaltensweisen, spielen, knurren, sich jagen. Da sie sich ja vor allem auch an Menschen gewöhnen sollen, ist bei uns nun immer jemand bei den Welpen am Spielen, Lesen, Lärmen, Schlafen, wenn diese wach sind. Jetzt sind auch viele Besuche angesagt, immer so, dass sie nicht überfordert werden. Kindergeschrei, Traktoren, Autos, schaukelnde Untergründe lernen sie jetzt nach und nach kennen. Einen Grossteil ihrer Zeit verbringen sie in unserem Garten. Im Inneren gibt es nun verschiedene Untergründe, Tunnels, Katzen, Geräusch-CDs, Musikinstrumente, Treppen, Geschicklichkeitsspiele, die die Entwicklung ihres Hirns anregen. Sie beginnen feste Nahrung aufzunehmen. Die Mutterhündin zeigt die Zeit auch an, indem sie nun Futter vorwürgt. Es ist eine intensive Zeit in der unser Haushalt zum Erliegen kommt. Nachts schlafen sie im grossen Auslauf. Sobald es hell wird, ist Ramba zamba angesagt und unsere Augenringe werden tiefer. Kaffee und Zmorgen mitten in den Welpen! Also wer Erlebnisferien buchen möchte… jetzt wäre Gelegenheit. Morgens in die Schar zu gelangen und sich auf einen Stuhl hin zu balancieren ist allein schon ein Kunststück. Aber spätestens wenn man einen dieser Frühaufsteher ans Herz knuddelt, vergisst man die Uhrzeit.

 



Die Abschiedszeit, Sozialisierungsphase dauert etwa von der 8. bis zur 12. Woche. Sie spielen mit der Mutter und Grossmutter, die ihnen dabei auch zeigen, wie sich ein Hund zu benehmen hat. Sie lernen die Kater und Chicca immer besser kennen. Der Radius der Welpen erweitert sich. Sie fahren einige Male Auto, kommen zum Tierarzt, werden geimpft und gechipt, lernen Halsband und Leine kennen, werden auch mal vom Rudel getrennt und gehen mit ihrem neuen Menschen spazieren, spielen. Als Menschen haben wir jetzt die Aufgabe ruhig und gelassen dem Welpen die Aussenwelt vertraut zu machen, ihn zu unterstützen bei Neuem, Unbekanntem und ihm auch die eigene Stärke zu vermitteln, auf die er sich verlassen kann. In diese Zeit fällt der Abschied, der uns immer wieder schwer fällt. Gleichzeitig ist es für uns auch schön, wieder mal mehr Zeit für unsere Hündinnen zu haben, denn nun möchten sie schon wieder lange spazieren, toben, in der Thur baden. Wir sind immer glücklich, wenn die zukünftigen Besitzer schon einige Male hier waren und sich mit den Welpen beschäftigten. Dann fällt der Abschied für den Welpen aus dem Rudel weniger schwer. Wir hatten Zeit, über Erziehung, Ernährung, Pflege u. a. längere Zeit zu plaudern und konnten gegenseitig Vertrauen fassen.